In einem aktuellen Review [11] zum Virennachweis mittels Zellkultur, PCR und Antigen-Schnelltest wird klar dargelegt, dass die Anzucht des Virus in Zellkultur der Gold-Standard zum Nachweis einer Infektion war, ist und auch bleiben wird. Da bei jeder molekularbiologischen Probenaufbereitung jegliches biologische Material zerstört wird, können bei einer PCR nur kurze DNA-Sequenzen und bei einem Antigen-Schnelltest nur kurze Proteinteile nachgewiesen werden. Keine der beiden Techniken erlaubt jedoch eine Aussage über das Vorhandensein eines replikationsfähigen und somit potentiell infektiösen Virus.
Wurde in Zellkultur mit Hilfe einer Konzentrationsreihe die infektiöse Virenlast ermittelt, so kann diese anschließend über eine Standardkurve mit dem Ct-Wert (Cut-Off) der PCR korreliert werden. Es muss betont werden, dass sämtliche Laborverfahren das körpereigene Immunsystem vollkommen außer Acht lassen. Das Labor-Testergebnis stellt also – wie im Übrigen bei jedem anderen Labortest auch – nur ein Puzzleteil dar, das vom behandelnden Arzt zu einer Gesamtdiagnose zusammengefügt werden muss, zu der auch die Symptome der Patienten zählen.
Irrwitziger Weise wurde der Ct-Wert (Cut-Off) zur Unterscheidung zwischen möglicherweise infektiösen und sicher nicht infektiösen Proben in der Original-Publikation [3] gar nicht mitgeteilt. Dieses Vorgehen ist in etwa so, als würde ein Arzt ihren Blutdruck messen und ihnen daraufhin mitteilen, dass sie zwar Blutdruck haben, aber er keine weiteren Auskünfte geben kann, da das Messgerät keine Werte anzeigt.
Die WHO, die das Charité-Protokoll bereits vor Begutachtung und Veröffentlichung auf ihre Homepage stellte, wies erst nach einem Jahr (Januar 2021) darauf hin, dass bei der Durchführung einer PCR auf den Ct-Wert zu achten ist. Doch selbst zu diesem Zeitpunkt wurde immer noch kein Cut-Off mitgeteilt [12], obwohl zwischenzeitlich eine umfassende Meta-Analyse zeigte, dass bei Ct-Werten über 30 keine erfolgreiche Anzucht von SARS-CoV-2 in Zellkultur möglich und somit keine infektiöse Virenlast in der Probe enthalten ist [13].
Bereits am 11.08.2020 erklärte das RKI auf seiner Homepage [14]: "Erste Ergebnisse aus der Diagnostik am RKI zeigen, dass der Verlust der Anzüchtbarkeit in Zellkultur mit einer per real‐time PCR ermittelten RNA Menge von <250 Kopien / 5 μl RNA einherging. Diese RNA Konzentration entsprach im verwendeten Testsystem einem Ct‐Wert >30."
Später führte auch eine Studie aus Deutschland [15] den Unsinn der von der Politik verordneten Massentestungen vor Augen. So zeigten von 162.457 Teilnehmern lediglich 2,6% ein positives PCR-Ergebnis. Interessant ist auch ein Vergleich zwischen asymptomatischen und symptomatischen Personen. Von den 16.874 asymptomatischen Personen hatten nur 68 (0,4%) einen positiven PCR-Test mit einem mittleren Ct-Wert von ca. 29. Aber selbst von den 6.212 symptomatischen Personen hatten nur 403 (6,5%) einen positiven PCR-Test mit einem mittleren Ct-Wert von 27.8 (1.Welle) bzw. 26.6 (2. Welle). Hiervon hatten maximal 40% (145/367, 1. Welle) bzw. 26,5% (10/36, 2. Welle) einen Ct-Wert <25 und konnten damit als „wahrscheinlich infektiös" eingestuft werden. Umgekehrt ausgedrückt konnte also bei lediglich 155 von 6.212 symptomatischen Personen (2,5%) von einer möglichen Infektiosität ausgegangen werden.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass bereits kurze Zeit nach Beginn der Pandemie alle notwendigen Erkenntnisse vorlagen und permanent weitere wissenschaftliche Daten hinzukamen. Die Bevölkerung wurde aber weder von der Politik, noch von den Medien darüber informiert, sondern weiterhin im Panikmodus gehalten. Hervorzuheben ist, dass die Mehrzahl der zuvor geschilderten Erkenntnisse durch Studien engagierter Wissenschaftler an Universitäten generiert und veröffentlicht wurden – und nicht durch die Berater der Regierung, die diese Ergebnisse sogar verschwiegen haben. Auch die Gesundheitsämter, deren Pflicht es gewesen wäre, die Vielzahl der kommerziell betriebenen PCR-Test-Labore auf die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse hinzuweisen bzw. deren Einhaltung zu überwachen, sind dieser Pflicht in keiner Weise nachgekommen. Somit wurden und werden in vielen Testlaboren weiterhin 45 Zyklen (laut Originalprotokoll) durchgeführt ohne Beachtung der für eine mögliche Infektion deutlich zu geringen Virenlast